Raum zum Lernen und Lehren

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Mitten im „Sommerferienstress“ wurde ich von Elke Lackner eingeladen, bei einer Blogparade (initiiert von Timo can Treeck) zum Thema Lernräume und -orte mitzumachen. Das „Ja“ dazu kam schnell, es dauerte allerdings länger bis ich einen Moment Ruhe hatte, um meine Gedanken zu ordnen. Das Problem? Ich könnte echt SEHR VIEL darüber schreiben. Was ist mir wichtig? Wie kann ich das Thema auf den Punkt bringen? Wo soll ich beginnen?

Im vergangenen Schuljahr habe ich mich sehr viel mit diesem Thema beschäftigt. Als eLearning-Koordinatorin und auch als Mitglied des Planungsteams für die erste Ganztagesklasse an unserer Schule war ich gleich an zwei Projekten beteiligt.

Natürlich hatten wir zahlreiche Wünsche. Wer sich schon den Future Classroom Lab angesehen hat weiß, dass Lösungen für Lernorte sehr spannend und aufregend sein können.

(Future Classroom Lab in Brussels, Belgium)

Nur, welche Schule kann sich es leisten, Klassenzimmern mit flexiblen Möbeln komplett neu auszustatten? Wie so oft im Schulwesen, müssen wir mit begrenzten Mitteln “kreative” Lösungen finden. Aber zuerst sollten wir wissen, was wir genau wollen.

Für den angedachten eLearning Lounge (unser anfängliches Konzept) wollten wir einen Ort schaffen, wo kleine Lerngruppen mit PCs, Smartphones und Tablets arbeiten und lernen können. Wir wollten unterschiedliche Lernecken, flexible Sitzgelegenheiten, eine freundliche Atmosphäre und die nötige Technik (in unserem Fall funktionierende WLAN-Verbindung und funktionstüchtige Smartboard). Es sollte eine Mischung zwischen Starbucks, Apple Store und einer Bibliothek sein: modern, sauber, komfortabel, einladend. Hoffentlich würden diejenigen die den Raum nutzen, das Lernen mit Technikunterstützung POSITIV belegen und GERNE lernen. ?

Auch für die erste Ganztagesklasse wollten wir, dass die Kinder und Lehrende sich in den Räumen wohl fühlen. Den ganzen Tag in einem Raum zu verbringen ist nicht leicht. Das bedarf Abwechslung und Flexibilität. Dies wiederum erfordert gute Planung und eine gute Kooperation zwischen den Lehrenden. Uns war wichtig verschiedene Zonen zu schaffen: Lernen, Ruhen, Bewegen und Forschen. Auch wollten wir ein bisschen wie ein Zuhause gestalten: Regale, Bücher, Spielsachen und Pflanzen. Ein Ort wo GERNE gelernt wird!

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Obwohl beide Räume erst zum Schulbeginn fertig sein werden, kann ich hier unsere Lösung für den Medienraum zeigen. Ausgestattet ist der Raum mit einem Smartboard, 8 iMacs, ein Tablettrolley mit 25 iPads, 1 Stand-PC, Sitzsäcke, und Sitzhocker. Dazu wird ein Greenscreen (noch nicht installiert) für die Videoproduktion kommen. Insgesamt werden 15 Personen Platz haben. Die Raumgestaltung ist in Zusammenarbeit mit einer Kollegin, die die “Kreativfächer” bei uns in der Oberstufe unterrichtet, entstanden. Neben dem regulären Unterricht planen wir Schulungen für Erwachsene ebenfalls abzuhalten. Ich bin sehr gespannt wie die Lernenden und Lehrenden den Raum annehmen!
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Und was steht auf meiner persönlichen Wunschliste? Wenn Geld und Raum keine Rolle spielen würden? Eine Raumgestaltung muss immer den Zweck seines Daseins dienen. Wenn wir vom Unterrichten sprechen, dann soll der Raum meine Ansätze und Methodik unterstützen. Da ich Technologie verwende um die 4Ks sowie personalisiertes Lernen zu fördern, wäre es förderlich einen Raum zu haben die offenes und flexibles Lernen erleichtert.

Am liebsten würde ich einen eigenen Lernraum gestalten, d. h. ein Lehrerzimmer anstatt Klassenzimmer haben. Der Raum wäre in verschiedenen Bereichen aufgeteilt, Tische und Sesseln könnten leicht verschoben und bewegt werden. Die Kinder und Jugendlichen können je nach Aufgabe in Teams oder alleine arbeiten und forschen. Hier sind Volksschulklassen meine Vorbilder. Es gibt so tolle freundliche und farbenfrohe Räume in Volksschulen, mit spannenden Ecken und viel Platz für diverse Lernaktivitäten. Vor allem kindergerecht = schülerzentriert.

Wie schön wäre es, wenn wir alle Lernräume so gestalten können, dass die Lernenden Freude beim Arbeiten haben, und Lust zum Lernen und zu Entdecken entwickeln können!

Nominieren möchte ich

Kurt Söser, weil er ein sehr eifriger Blogger und Teacherpreneur ist!

Florian Kesseler, weil er großartige Lernräume an seiner Schule mitgestaltet!

Joe Buchner, weil er mit viel Energie und Tatkraft neue Lernwege geht!

Ich weiß, dass nicht mehr viel Zeit bis zum 30.08.2016 bleibt, dennoch hoffe ich, dass meine lieben Kollegen Zeit haben ihre Gedanken in einem Blogpost zu verfassen.

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