„It was a boring week.“

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In diesen hektischen letzten Schultagen des Jahres gibt es vieles worüber ich gerne bloggen möchte. Die lebhaften Reaktionen der Kinder während sie über Fußball sprechen und Fußballfelder in Word erstellten, die kreativen Portfolios die die 4. Klasse für Englisch produziert haben, oder die schönen Erzählungen der Kolleginnen und Kollegen im Konferenzzimmer. Als ich allerdings gebeten wurde einen Aufsatz für ein Mädchen in einer benachbarten Schule zu korrigieren und die Zeilen gelesen habe, wusste ich, dass ich darüber bloggen sollte. Sie schrieb:

My week at school

Last week my class was in Neusiedlersee. They had a project week but I didn’t go with them. I stayed in school. On Monday from 8 to 11 am we had Mr. H and then we had Mrs. G from 11 am to 1 pm. On Tuesday during the first two lessons we had Mrs. F. We watched a film called “Beastly” and at the end of the third and fourth lesson we had Mrs. L. On Wednesday I was in the hospital because of my lymph nodes. On Thursday we had Mrs. F for the first two lessons. Then we had Mrs. G. Afterwards we had Mrs Z who gave us worksheets to do. In the last hour we watched a movie about a singer with Mrs S. On Friday we watched a film called Twilight for 2 lessons. Then in the third hour we went with Mrs. F to 1C and spent time drawing. During the last lesson we went to the park.

It was a very boring week.

(Namen wurden geändert. Sie erlaubte mir ihre Zeilen zu veröffentlichen.)

Diese Schülerin verbrachte eine Woche in einer fremden Klasse. Sie musste darüber einen Aufsatz schreiben. Ihr Resümee: Es war eine langweilige Woche.

Sehr sehr schade. Gelegenheit völlig verpasst. Durfte sie etwas Neues ausprobieren? Spannende Erfahrungen machen? Freundschaften schließen? Anregende Gespräche führen? Impulse bekommen selber kreativ zu werden? Mit Dingen experimentieren?

Sie verbrachte eine völlig fremdgesteuerte Woche, mit einer einzigen Ausnahme: beim Zeichnen konnte sie kreativ sein. So kann die drittletzte Woche im Schuljahr aussehen. Nichts produktives tun. Filme in der Gruppe schauen. Nichts schülerzentriertes, nichts kollaboratives, nichts zum entdecken oder forschen.

Das können wir und sollten wir besser machen.

Nutzen wir diesen letzten Tagen für entspanntes, freies, kreatives Arbeiten. Lassen wir die Kinder selbst mit Ideen kommen, das Lernen mitgestalten, Inhalte selbst produzieren, mit Anderen aus anderen Schulen kommunizieren oder sich vertiefen in Themen die sie selbst interessieren. Hier sind nur ein paar Ideen:

Mystery Skype
Fußball im Sprachunterricht
Lernspiele selbst erstellen
Animationen mit Powtoon oder Zimmertwins selbst erstellen
Preis erstellen lernen
Schnitzeljagd organisieren
Gemeinsam kochen und Picknick machen
Stop Motion Filme erstellen
Wettbewerb oder Musikfestival organisieren 

Das Beste daran ist, man muss nicht selbst Experte sein, die Kinder kommen selber darauf wie Dinge funktionieren und machen ihre eigene Erfahrungen.

Es wäre schön, wenn unsere Schülerinnen und Schüler uns als Feedback geben, dass die letzten Wochen spannend und interessant waren, sodass sie wenigstens mit positiven Gefühlen in die Ferien gehen!